Über mich



Mein Name ist Lina Noodt (geb. Richter) und ich bin seitdem ich denken kann den Pferden verfallen.

Im Alter von 4 Jahren durfte ich endlich eine Reitschule besuchen. Einmal die Woche 30 Minuten voltigieren und 30 Minuten auf Schulponys geführt in der Halle. Schnell widerstrebte mir die Haltung und der Umgang mit den Ponys dort und ich habe die Lust am Reiten verloren.

Als ich 7 Jahre alt wurde, durfte ich die Reitschule wechseln. Hier gefiel mir die Haltung besser, jedoch war der Umgang relativ grob und kalt. Ich lernte, das wohl jeder Reithof so ist und das es normal ist das man grob mit Pferden umgeht. Ich lernte das Pferde stur und faul sind und man sie dann einfach härter anpacken muss.

Im Alter von 9 Jahren bekam ich mein erstes Pony Gigolo (der immernoch bei mir lebt) von meinen Eltern geschenkt. Er war drei Jahre alt und noch Hengst. Kaum händelbar! Er wurde ganz normal in Beritt gegeben und ich habe danach neben dem Unterricht in der Reitschule auch Unterricht auf Gigolo bekommen. Nach einigen Stürzen und anderen Verletzungen durch seine Art beim allgemeinen Umgang war ich drauf und dran das Reiten und die Pferde aufzugeben. Da ich aber ein eigenes Pony hatte und meine Eltern mich vor die Wahl stellten: Durchbeissen oder Pony verkaufen, entschied ich mich dazu weiter zu kämpfen.

Da ich mit meinem eigenen Pony aber viel fairer war als ich zu den Schulponys sein musste, wurde unsere Beziehung stetig besser. Nach ein paar Jahren konnten wir sogar ohne Sattel ausreiten und zuhause ritt ich auch mit Stallhalfter.

Meine Liebe zu ihm wuchs und somit immer mehr die Frage: Wozu grob und laut sein? Diese Tiere zeigen uns so viel Liebe wenn man ihnen nur welche entgegenbringt.

Mit 14 Jahren kaufte ich mir einen damals 2 jährigen Norweger Namens Tarik. Er war roh aber einfach brav. Ich ritt ihn ohne Hilfe ein. Ich wollte nicht das auch er so grob behandelt wird. Tarik war jedoch stinkefaul. Bereits bei den ersten Spaziergängen bekamen wir es nicht hin, dass er an der Hand trabt, nicht einmal wenn jemand mit einem Pferd voraustrabte. Dies setze sich unterm Reiter fort. Stetiges Treiben war Tagesordnung und ich hatte ein stures und faules Pony, so wie ich es in der Reitschule gelernt hatte. Das frustrierte mich so sehr das ich immer weniger bei den Pferden war. Ich suchte mir Reitbeteiligungen um möglichst wenig zu reiten.

Hier ahnte ich noch nichts von alternativen Trainingsmethoden und hätte mir meinen Weg auch nie zu Träumen gewagt. Ich träumte seit Jahren von einem temperamentvollen Gangpferd. Paso Peruano oder Paso Fino waren meine engere Auswahl.

2006 sah ich dann Pablo in einer Anzeige und er sollte es werden! Ich war sofort hin und weg, wollte ich doch nie einen Fuchs und erst Recht nicht mit großer Blesse. Aber dieses Pferd zog mich in seinen Bann. Er war für mich bestimmt. Mit seiner Ankunft änderte sich ALLES!

Anfangs hatte ich es sehr schwer. Pablo reagierte so fein und war so hochkonzentriert. Sowas kannte ich nicht. Der kleinste Fehler von mir und es kam eine Reaktion die ich garnicht wollte. Wir gingen ja nur spazieren, aber er war zu 1000 Prozent auf mich konzentriert was mich total verunsicherte und es auf ihn übertragen wurde. Aber ich arbeitete an mir, denn ich merkte schnell, das es einzig und allein an mir liegt.

Als er zwei Jahre alt wurde begann ich mit zirzensischen Lektionen. Ich lernte aus einem Buch und lernte über soziale Netzwerke weitere Menschen kennen die eine gute Beziehung zum Pferd und Spaß an der gemeinsamen Arbeit hatten. Ich bekam sehr viele Tipps und Pablo und ich lernten rasant. Auch hier merkte ich sofort wenn ich zu viel Druck machte. Ich fiel noch oft ins alte Muster zurück.

Manolo zog bereits im Herbst 2007 (6 Monate nach Pablo) bei mir ein. Er war sehr verstört. Anfassen, halftern, putzen war nicht möglich. Ich musste hier ebenso extrem auf meine Körperhaltung achten, um überhaupt in seine Nähe kommen zu dürfen. Diese beiden Pferde sind meine besten Lehrmeister! Beide auf ihre eigene Art und Weise.

Durch meine ehemalige Reitschule (die ich übrigens bereits im Alter von 14 Jahren verlassen habe) hatte ich die Möglichkeit an einem Natural Horsemanship- Kurs teilzunehmen. Ich hatte keine Ahnung was mich erwartet und was NHS überhaupt ist, aber da mir dieser Kurs bezahlt wurde, war ich offen für Neues. Nach diesem Kurs war mir klar was der absolut richtige Weg für uns (und besonders für mich selbst) ist.

Es geht um Partnerschaft, gegenseitiges Vertrauen, gegenseitigen Respekt und vor allem um Spaß.

Ab diesem Tag nahm ich 1 bis 2mal die Woche Unterricht mit Pablo und auch hier lernten wir rasant. Nach einem halben Jahr konnten wir liberty auf freiem Feld spielen. Endlich machte die Arbeit mit dem Pferd richtig Spaß und man hat das Gefühl von Verbundenheit und Freundschaft.

Ich besuchte zahlreiche Kurse. Als Teilnehmer oder Zuschauer unter anderem bei Honza Blaha und Alfonso Aguilar. Ich wollte Input.

Nebenbei hatte ich weiterhin 1x die Woche Unterricht im NHS und ebenfalls 1x die Woche Reitunterricht mit Pablo. Ich begann dann nebenbei auch selbst zu unterrichten. Zuerst war es nur eine Schülerin aber schnell sprach sich mein Name rum und ich hatte viele Schüler die ebenso interessiert waren wie ich. So hatte ich die Möglichkeit mit sehr vielen verschiedenen Pferden und Charakteren zu arbeiten und konnte so noch mehr an meiner Körpersprache feilen.


Zu meinem Geburtstag im Januar 2011 schenkte ich mir und Pablo ein Tierkommunikations-Gespräch. Ich war sehr skeptisch weil ich bisher nur das glaubte was ich sah. Das Gespräch haute mich derart um das erstmal eine Zeit absolute Verwirrung in mir herrschte. Mein Weltbild stand Kopf. Konnte es doch noch eine weitere Möglichkeit geben mit Pferden zu kommunizieren als durch Körpersprache?

Da ich gelernt habe das ich nichts unbeantwortet lassen sollte, besuchte ich selbst einen Kurs für Tierkommunikation. Nach diesem Kurs war ich absolut baff und meine Verwirrung noch stärker. Ich suchte Beweise und "sprach" mit fremden Tieren von Bekannten und Freunden. Alle waren sehr erstaunt und ich selbst am meisten. Als ich dann noch im Gespräch eine schmerzende Stelle genau ortete und dies vom Tierarzt bestätigt worden ist, fielen meine Zweifel endgültig von mir ab.

Wir übten in der Gruppe ca. 1 x im Monat und ich suchte natürlich weiterhin Beweise- die eigenen Tiere waren tabu, da ich hier nach meiner Meinung zu viel Eigenes interpretierte. Mittlerweile kommuniziere ich aber auch mit meinen eigenen Pferden und es hat mich einfach nochmal auf eine andere Ebene gebracht.

Ich habe mittlerweile eine Trainerin die ganzheitlich unterrichtet. Es gibt keine Technik oder den Weg X. Man muss lernen zuzuhören. Natürlich geht es im Großen und Ganzen um Natural Horsemanship, aber primär um die Festigung des eigenen Fingerspitzengefühls und um das Verständnis für eigene Schwächen.

Im Sommer findet alle 3-4 Wochen ein Kurs bei mir statt. Hier sind auch Anfänger und Neulinge willkommen. Das ist mein Weg bis heute. Es ist das Beste was mir passieren konnte. Ich bekomme regelmäßig Problempferde um sie einfach zu "kurieren". Und dies findet nicht mit einer bestimmten Technik oder mit bestimmten Training statt sondern einfach mit Verständnis, Ruhe und Geduld.

Bei mir dürfen die Pferde noch Pferde bleiben. Sie dürfen ihren individuellen Charakter ausleben und werden nicht in eine bestimmte Haltung / in einen bestimmten Charakter gezwungen.